Universität Passau
41742 Proseminar: Strategisches Framing und Kampagnen in der Politischen Kommunikation (mit Symposium Frames of Violence an der FU Berlin) - Details
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Allgemeine Informationen

Untertitel
Veranstaltungsnummer 41742
Semester SoSe 16
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 29
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Wartelisteneinträge 4
Heimat-Einrichtung Fachgruppe Politikwissenschaft
beteiligte Einrichtungen Lehrstuhl für Digitale und Strategische Kommunikation
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Erster Termin Do., 14.04.2016 14:00 - 16:00 Uhr, Ort: (WIWI) SR 034
Art/Form
Voraussetzungen
Ein Eigentbeitrag zwischen 100 und 150 Euro für Reisekosten und Unterkunft muss erbracht werden, falls eine Teilnahme an der Exkursion erwünscht ist.
Leistungsnachweis
Hausarbeit (ca. 15 Seiten)
SWS
2
Hinweise zur Anrechenbarkeit
Die Veranstaltung ist einzig für die im Stud.IP zugeordneten Module anrechenbar! Als Prüfer ist Prof. Dr. Gellner bzw. Prof. Dr. Knieper auszuwählen.
ECTS-Punkte
5

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Framing ist nahezu in jedem Bereich strategischer Kommunikation präsent. Insbesondere werden Frames jedoch in der Politischen Kommunikation eingesetzt, wo sie sich vor allem medial manifestieren und verbreiten. Dort wo es um die zielgruppenorientierte Übermittlung von politischen Botschaften geht, werden bestimmte Realitätsaspekte ausgewählt und hervorgehoben, während andere in den Hintergrund treten oder gänzlich ausgeblendet werden. Strategisches Framing nimmt also eine unterschiedliche Gewichtung von Realitätsaspekten vor, was zu einer verkürzten Wirklichkeitsdeutung führt. Häufig wird Framing strategisch in Kampagnen eingesetzt, bisweilen findet sich jene Taktik jedoch auch in einzelnen Aussagen wieder.
Die Wirkung von (Medien-)Frames ist damit ein zweischneidiges Schwert. Einerseits reduzieren sie Komplexität, andererseits führen Sie beim Rezipienten zu einem unreflektierten Bestand an Wissens-, Bewertungs- und Handlungsschemata: „Frames diagnostizieren und definieren Probleme, sie schlagen Lösungen vor und sie fordern die Teilnahme an einer Handlung“ (Matthes 2007: 46).
Im Seminar werden zunächst die theoretischen Grundlagen des strategischen Framings am Beispiel politischer Kommunikationskampagnen erarbeitet. Daneben sollen die Teilnehmer auch für die empirischen Herausforderungen der Framing-Forschung sensibilisiert werden. Thematisch fokussiert sich das Seminar auf den US-Wahlkampf 2016 sowie auf die Frage, wie das Thema „Gewalt“ in Framing-Prozessen strategisch eingesetzt wird (z.B. in der Kommunikation der terroristischen Organisation ISIS). Anschließend werden in Projektgruppen einzelne Fallstudien durchgeführt und in der Gruppe präsentiert. Eine Exkursion (30.06.-3.07) zum Symposium „Framing Violence: a Multidisciplinary Symposium on Theorizing Frames” an der FU Berlin bietet die Möglichkeit das Erlernte zu vertiefen und aktuelle Entwicklungen im Forschungsfeld aktiv zu verfolgen.
Das Internationale Symposium soll die Relevanz des Themas im aktuellen politischen Diskurs verdeutlichen. Einstellungen gegenüber Gewaltanwendungen werden in verschiedenste Frames gesetzt. Gewalt kann als etwas Positives (Propaganda-Videos) oder Gerechtfertigtes dargestellt werden (‚gerechter Krieg‘). Wie Gewalt also rezipiert wird, hängt zu großen Teilen von ihrem jeweiligen Framing ab. In dem Symposium sollen verschiedene Herangehensweisen an das Problem und verschiedene empirische Beispiele vorgestellt werden. Die Studierenden erhalten zudem die Möglichkeit zur Vernetzung mit Experten aus dem Bereich der Framing-Forschung.
Weiterhin werden wir einen Fachreferenten im Bundesministerium der Verteidigung zum Gespräch bekommen und das Museum für Kommunikation besuchen.
Eine Hausarbeit schließt das Seminar ab.

Im Folgenden noch die Ankündigung zum Symposium:

Framing Violence: A Multidisciplinary Symposium on Theorizing Frames
July 1st & 2nd

John F. Kennedy Institute, Freie Universität Berlin

Violence can take the form of a physical or verbal act of aggression, be inherent to an institutionalized practice, can be perpetrated and experienced. Attitudes towards violence (for example, whether an act of war is ‘justified’) can hold very different if not competing implications. How violent acts are perceived, mediated, and thought about — in short, how they are framed — can have a significant impact.
Frames can therefore serve as a useful unit of analysis in conceptualizing the various aspects of violence, both as a mode of communication and as a cognitive schema. Yet there are few terms in academia so amply used yet continually contested; the definition and application of ‘framing’ differs widely between and within disciplines. Frames can be understood as mobilizers around which political and social coalitions might form, or as the mode through which actors and institutions compete over diverging interpretations of reality. In visual media, frames literally shape how reality is perceived, through the selection of what is included and what is left out of an image. Similarly, they can serve as an essential structuring device in all manner of narratives. Frames can convey emotions and experiences. More broadly, they may be described as heuristic devices and as part of cognitive schemata and knowledge networks.
Based on the idea that the range and fractured nature of the paradigm of framing can be turned into an advantage, the goal of this workshop will be to distill and discuss multiple disciplinary perspectives. We are guided by the overarching question of how the combination and juxtapositioning of these understandings can lead us to a richer conceptualization of violence as a phenomenon.
Topics may include, but are not limited to, the following areas of interest:
• Disciplinary approaches to frames as cognitive schemas and modes of communication
• The function of frames in visual depictions of violence
• Frames as metaphors and narrative devices in accounts of violence
• Framing empathy and emotion
• Modes of communication or representation, which may overcome, break or shift
existing framing patterns
Confirmed Keynote speaker:
Prof. Robert Entman, J.B. and Maurice C. Shapiro Professor of Media and Public Affairs;
Professor of International Affairs, George Washington University

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: Strategisches Framing und Kampagnen in der Politischen Kommunikation".
Das Seminar beinhaltet eine Pflichtexkursion nach Berlin (30.06. - 03.07.) für die Reise- und Unterkunftskosten zwischen 100 und 150 Euro anfallen. Mit Ihrer Anmeldung verpflichten Sie sich zur Zahlung des Beitrages.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 08.02.2016, 09:00 bis 29.02.2016, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Ihre Anmeldung ist verbindlich. Zur Exkursion werden Sie erst durch eine Anzahlung von 50 Euro eingetragen. Wenn Sie das Seminar ohne Exkursion besuchen wollen, dann melden Sie dies bitte Michael Oswald.

Die Anmeldung ist verbindlich, Teilnehmende können sich nicht selbst austragen.