Universität Passau
41656 Proseminar: Corona - Soziologische Perspektiven und Diskussion - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Untertitel
Veranstaltungsnummer 41656
Semester SoSe 20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 89
erwartete Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Erster Termin Mi., 22.04.2020 08:00 - 10:00 Uhr
Art/Form Seminar
Teilnehmende
Das Seminar findet als synchrone Veranstaltung über zoom statt.
Leistungsnachweis
Kleine Hausarbeit auf Basis der im Seminar zusammen gestellten Letüre.
Hinweise zur Anrechenbarkeit
Zuordnung laut Stud.IP
Turnus
wöchentlich
ECTS-Punkte
5

Veranstaltungsort / Veranstaltungszeiten

k.A. Mittwoch: 08:00 - 10:00, wöchentlich(14x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Corona hat die Welt voll im Griff. Im November 2019 sind abgeriegelte Städte, vollständige Ausgangssperren, Bewegungstracking und in Tagen aus dem Boden gestampfte Krankenhäu-ser noch Schlagzeilen, die einmal mehr das zugleich irgendwie furchteinflößende und beein-druckende westliche Bild Chinas prägen. Drei Monate später reibt man sich die Augen. All dies auch in Europa. Es gibt Infizierte. Und Tote. Um eine die Gesundheitssysteme überlas-tende Durchseuchungsgeschwindigkeit zu verhindern werden Grenzen und Schulen geschlos-sen. Das allgemeine Nudel-, Mehl- und insbesondere Klopapierhorten bringt Knappheiten mit sich, die sich im Supermarkt als leere Regale manifestieren, so „künstlich“ diese Knapp-heiten auch seien mögen. Und von heute auf morgen verändern sich die Lebensumstände radikal. Wer eben noch im Büro war und im Restaurant gegessen hat, findet sich im home-office und am Kochtopf wieder – zum Teil mit, zum Teil ohne kleinere oder größere Kinder. Wer in Krankenhaus, Altenheim oder als Fahrer im Fernlastverkehr schon lange einen harten Job hatte, geht diesem nun unter erheblich erschwerten Bedingungen nach. Während die Medizin zum Parameter der Politik geworden ist, erscheint Digitalisierung als Retter in der Not. Aktienkurse begeben sich auf einen unberechenbaren Schlingerkurs, eine drohende wirtschaftliche Rezession, die ersten Unternehmen trotz unvorstellbarer geldpolitischer Ret-tungsschirme Insolvenz anmelden und die Schlangen vor den Arbeitsämtern trotz Kurzarbei-tergeld möglicherweise länger werden, erklettern die Unternehmenswerte von zoom.us un-geahnte Höhen. Denn nicht nur Wirtschaftsmeetings finden über diese stabile und mit vielen bequemen Anwendungen ausgestattete Plattform statt, auch Parlamentssitzungen – und die universitäre Lehre des Sommersemesters 2020.
Es ist unübersehbar, dass „die Krise“ schon jetzt Alltagspraktiken und für selbstverständlich gehaltene gesellschaftliche Strukturen massiv verändert – von Konventionen der sozialen Nähe und physischen Distanz über den Status von bestimmten Berufsgruppen, die Rolle von Staat und Wissenschaft bis hin zum Gebrauch (digitaler) Technik und der Wahrnehmung von Risiken. Auch die Zukunft steht zur Disposition: Wie die Welt aussieht, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist, hängt wesentlich davon ab, wie diese Veränderungen während der Krise erfolgen, welche Weichen gestellt und welche Machtfaktoren gestärkt werden. Nationalisie-rung, Konfrontation und Kontrolle drohen als Szenario ebenso wie Europäisierung, Solidari-tät und Nachhaltigkeit grundsätzlich als Leitlinie für die Zukunft denkbar sind.
Das Seminar dient der Diskussion dieser Veränderungen während sie stattfinden. Von der Struktur her folgt es daher nicht, wie in der universitären Lehre sonst üblich, einem vorab fixierten Seminarplan. Stattdessen findet es seinen inhaltlichen Aufbau im Zuge der Diskus-sion: In der ersten Sitzung bildet ein von den Seminarleiter*innen ausgewählter aktueller Zeitungsartikel zu einem soziologisch interessanten Aspekt der Corona-Krise den Ausgangs-punkt. Am Ende der Sitzung wird ein soziologischer Theorietext für die vertiefende Diskus-sion und nähere Anwendung auf diesen Gegenstand in der darauffolgenden Sitzung vorge-schlagen. Auf Basis der Diskussion wird wiederum ein weiteres Thema ausgehend von einem nicht-wissenschaftlichen Bericht gewählt, und so fort. Die empirischen Themen und theoreti-schen Perspektiven des Seminars ergeben sich so aus der Diskussion.

Das Seminar ist offen für alle, die sich für eine soziologische Begleit-Diskussion von „Corona“ interessieren. Das Seminar findet als synchrone zoom-Veranstaltung statt. Prü-fungsleistung ist eine „kleine Hausarbeit“ auf der Literaturgrundlage der im Seminar disku-tierten Texte.

Prüfungsform: kleine Hausarbeit (vgl. für nähere Informationen die website des Lehrstuhls)

Literatur:
Wird im Laufe des Semesters im Seminar gemeinsam zusammengestellt. Im untenstehenden Seminarplan sind einige Themen- und Textvorschläge vorgeschlagen, um einen Eindruck vom möglichen thematischen Spektrum des Seminars zu geben.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Corona - Soziologische Perspektiven und Diskussion".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich bis 22.04.2020, 12:07.