Lecture: Zukunftsperspektiven für eine nachhaltige Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung (WiSe 17/18)
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Lecture: Zukunftsperspektiven für eine nachhaltige Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung - Topics

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Auslaufmodell Wachstumsgesellschaft - was könnte folgen?
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Prof. Dr. Irmi Seidl
Leiterin der Abteilung Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, CH-Bermersdorf--

Zusammenfassung: Es ist zunehmend offenkundig, dass das starke Wirtschaftswachstum der Nachkriegsjahrzehnte eine historische Ausnahme war und in unseren früh entwickelten Industrieländern die Wachstumsraten künftig weiter sinken werden. Die Konsumnachfrage, ein zentraler Treiber vergangenen Wachstums, stagniert oder schrumpft. „Peak everything“ ist dabei, ein geflügeltes Wort zu werden. Doch zentrale gesellschaftliche Bereiche wie der Arbeitsmarkt, die Alterssicherung, das Gesundheitswesen, das Bankensystem oder die öffentlichen Finanzen sind auf Wachstum ausgerichtet und geraten in große Schieflage, wenn das Wachstum zurückgeht oder ausbleibt. Da angesichts ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Grenzen ein Zurück zu den Wachstumsjahrzehnten illusorisch ist, müssen wir Wirtschaft und Gesellschaft umbauen. Die grosse Transformation muss eine Abkehr vom Wachstumsmodell einschliessen und in eine Postwachstumsgesellschaft führen. Dazu müssen die verschiedenen wachstumsabhängigen Bereiche umgebaut werden. Weil damit ökonomischer Maßlosigkeit, ökologischer Zerstörung und gesellschaftlicher Zerrüttung Einhalt geboten wird, können neue Qualitäten in diesen Bereichen entstehen. Der Umbau ist eine breite gesellschaftliche Aufgabe.
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Eine zeitökonomische Theorie der Suffizienz als Beitrag zur Postwachstumsökonomik
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Prof. Dr. Nico Paech
Universität Siegen
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Nachhaltigkeit als Achillesferse der Demokratie?
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Prof. Dr. Stefan Wurster
Professor für Policy Analysis an der Hochschule für Politik der Technischen Universität München

Zusammenfassung: Die erheblichen Probleme die zahlreiche Demokratien bei der Bewältigung großer Zukunftsherausforderungen, wie dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, der Anpassung an demographische Wandlungsprozesse oder der Haushaltskonsolidierung heute haben, lassen die Frage berechtigt erscheinen, ob die sogenannte „Churchill Hypothese”, welche von einer generellen Überlegenheit demokratischer gegenüber autokratischer Staaten ausgeht, auch im Hinblick auf die Verantwortungsübernahme für zukünftige Generationen Gültigkeit beanspruchen kann. Ausgehend von theoretischen Überlegungen zu den spezifischen Herausforderungen einer zukunftsgerechten Politikgestaltung, wird im Vortrag die empirische Nachhaltigkeitsbilanz von Demokratien und Autokratien vergleichend in den Blick genommen und anschließend Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren nachhaltiger Entwicklung kritisch diskutiert. Konkret sollen darüber hinaus auch Instrumente zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsbilanz in Demokratien vorgestellt werden.
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Nachhaltigkeitsbewertungen verstehen
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Prof. Dr. Diana Hehenberger-Risse
Fakultät für Interdisziplinäre Studien, Hochschule Landshut
In diesem Vortrag geht es darum, systemisches Bewusstsein zu fördern sowie nachhaltiges Denken und Handeln als integralen Bestandteil interdisziplinärer Kooperation in den Vordergrund zu stellen. Insbesondere sollen  mögliche Vorgehensweisen bei Nachhaltigkeitsbewertungen aufgezeigt werden. Hierzu erfolgt eine kurze Einführung zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsmodellen und Begriffsdefinitionen. Welche Nachhaltigkeitsmodelle helfen uns als Kompass in eine Nachhaltige Entwicklung? Wie erfolgt eine Nachhaltigkeitsbewertung an Hand von Projektbeispielen? Welche Methoden werden hierbei angewandt? Wie können diese einfach auf Unternehmen und Institutionen übertragen und bei Entscheidungsprozessen angewandt werden?
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Lokale Aktionen und die globale Klima- und Umweltpolitik
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 Prof. Dr. Miranda Schreurs, Lehrstuhl für Envorinmental and Climate Policy, Hochschule für Politik München an der TUM
 

Inwieweit können kleine, lokale und regionale Initiativen bei der Bewältigung globaler Umwelt- und Klimaprobleme helfen? In diesem Vortrag wird untersucht, welche Anstrengungen Universitäten, kommunale Gruppen, Städte und Regionen unternommen haben, um zu treibenden Kräften des globalen Umweltschutzes zu werden. Es gibt viele spannende grass roots initiativen für den Umweltschutz auf der ganzen Welt, und diese geben Hoffnung, dass der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Form der Entwicklung trotz vieler besorgniserregender globaler Entwicklungen möglich ist. Beispiele werden aus verschiedenen Teilen der Welt gezogen. Sowohl das Potenzial dieser Initiativen als auch die Barrieren, mit denen sie konfrontiert sind, werden diskutiert.

To what extent can small, local, and regional initiatives make a difference in addressing global environmental and climate change problems? This talk will examine efforts being made by universities, community groups, cities and regions to become the drivers of global environmental protection. There are many exciting grassroots initiatives for environmental protection across the world, and these give hope that change towards a more sustainable form of development is possible despite many worrying global developments. Examples will be drawn from various parts of the world. Both the potentials these initiatives hold and the barriers they face will be discussed.

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Nachhaltige Wertschöpfung – regional & global
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Auftaktveranstaltung mit Impulsvorträgen & Podiumsdiskussion:
Dr. Julian Conrads, FOND OF GmbH, Köln und Simon Nestmeier, Regiothek Passau | Moderation: Prof.Dr. Rodrigo Isidor, Lehrstuhl Internationales Management, Universität Passau

Nachhaltig Wirtschaften – regional und global
„Nachhaltig Wirtschaften“ ist eine Anforderung an die Wirtschaft, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dabei stellen sich zunächst die Fragen, was „nachhaltig“ wirtschaften konkret bedeutet und welchen Besonderheiten und Herausforderungen man sich als regional oder global wirtschaftendes Unternehmen stellen muss.
Antworten aus der Unternehmenspraxis geben an diesem Abend Simon Nestmeier, Mitbegründer der Regiothek / Passau und Julian Conrads, Leiter Corporate Responsibility des global wirtschaftenden Unternehmens Fond of Bags. Den Auftakt der Ringvorlesung und gleichzeitig Kick-off des Moduls „Sustainability and Busines Ethics“ bilden damit 2 Inputvorträge aus der Praxis mit anschließender Diskussionsrunde unter der Leitung von Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Vertr.-Professur für Internationales Management - bei der Ihre Fragen im Mittelpunkt stehen.

Die Regiothek entwickelt seit Anfang 2017 eine Plattform, auf der Wertschöpfungsketten kartographisch visualisiert werden, um zutatenspezifisch den Ursprung von Lebensmitteln nachvollziehbar zu machen. Kleine Betriebe der Lebensmittelwirtschaft können dadurch Transparenz beweisen, Regionalität darstellen und sich von Industrie und Discountern abgrenzen. Lieferketten wie etwa die folgende werden somit sichtbar: Bauer A liefert Korn an Mühle B, Bäcker C kauft Mehl von Mühle B und Restaurant D verwendet Brot von Bäcker C... Ziel ist die Stärkung der kleinparzelligen Landwirtschaft, handwerklicher Methoden sowie des immateriellen gastronomischen Kulturerbes.

FOND OF BAGS hat seit 2010 den Markt für Schultaschen revolutioniert. Mittlerweile finden sich 8 wundervolle Rucksack- und Taschenmarken unter dem Dach des Kölner Jungunternehmens von Lifestyle bis Business. Besonders wichtig ist den Kölnern die Wahrnehmung ihrer "unternehmerischen Verantwortung". Das  Unternehmen ist Gewinner des Gründerpreises 2017. Ein erster Einblick: fondofbags.com

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Zukunftfähigkeit Umgang mit Ressourcen - zur Kritikalität strategischer Ressourcen
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Prof. Dr. Armin Reller
Lehrstuhl für Ressourcenstrategie, Universität Augsburg

Die lange gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deutet nicht nur die derzeitige Eskalation auf den Finanzmärkten hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen (‚Peak Everything‘), auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Die zu diesem Zweck initiierte Ringvorlesung versteht sich als Forum für Fachvorträge, Diskussionen und den Gedankenaustausch rund um Fragen wie: Was wären die Merkmale einer Ökonomie jenseits permanenten Wachstums? Welcher Wandel, welche Institutionen, welche Konsum- und Produktionsmuster gingen damit einher? Welche Wege führen in eine Wirtschaftsordnung, die auch ohne permanentes Wachstum für soziale Stabilität sorgen könnte?
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