Universität Passau
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Hello :)

zunächst mal möchte ich sagen, dass ich es hervorragend finde eine solche Veranstaltung anzubieten, allerdings hat sich bei mir nach unserer ersten Sitzung vorrangig Ernüchterung eingestellt. Ich fand die Einleitung von Prof. Rehbein ziemlich gut und fände es nur konsequent da anzusetzen und weiter zu machen. Der Tenor war meiner Meinung nach der, dass wir als Geistes- und Sozialwissenschaftler nicht wirklich was zum technologisch-naturwissenschaftlichen Teil der Diskussion beitragen können (aber vielleicht kann man dazu einen Gast einladen?), sondern eher daran mitzuarbeiten haben, wie man eine gesellschaftliche Transformation gestalten kann. Dann machen wir das doch! Ich denke nach wie vor das Bewusstsein ist da und es ist größtenteils klar was getan werden muss, „lediglich“ das Wie ist noch problematisch. Welche großen Transformationen gab es denn in der Vergangenheit, bei denen die Gesellschaft freiwillig oder unfreiwillig mitgespielt hat und von denen man vielleicht was lernen kann? Wieso kam es beispielsweise beim Atomausstieg zu massivem gesellschaftlichen Druck, sodass Politiker extrem schnell reagierten und wieso bleibt dieser Druck in Sachen Automobil aus? Wieso sind Konzerne wie Google und Amazon so allgegenwärtig und werden quasi bedingungslos genutzt, trotz aller ethischen und moralischen Bedenken? Dreht sich alles um „convenience“? Kann man Nachhaltigkeit irgendwie „bequemer“ gestalten, bspw. durch Technologie? Falls nicht, kann man Menschen in den Bereichen, in denen das nicht möglich ist, individuellen Verzicht irgendwie schmackhaft machen, ohne dass sie das Gefühl haben den Kürzeren zu ziehen, z.B. indem man sie irgendwie dafür kompensiert wenn sie ihr Auto stehen lassen oder Urlaub auf Balkonien machen statt um die Welt zu fliegen? Ich würde mich freuen, wenn wir uns solchen Fragen irgendwie mehr oder minder empirisch zusammen annehmen könnten und am Ende vielleicht die ein oder andere Politikempfehlung/-forderung daraus ableiten könnten.

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reiche53
Offline Jan Reichert
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Warum ist es nicht möglich Beides zu machen? Die, in den Arbeitsgruppen erarbeiteten Inhalte werden maximal 4 Veranstaltungen einnehmen. Auf jeden Fall ist weiterhin angedacht sich über Texte den "Kernfragen" nach Nachhaltigkeit zu nähern und wie eine Kommilitonin auch in der ersten Veranstaltung bereits gewünscht hat, eine Art Manifest, bzw. eine Utopie zu entwerfen, was dieser Politikempfehlung/-forderung doch recht nahe kommt.
Eine empirische Annäherung finde ich persönlich etwas schwierig, aber ein gemeinsames Kompendium an Forderungen, Wünschen und Empfehlungen zur Umsetzung einer Gesellschaftstransformation empfinde ich als etwas sehr Wichtiges. Dass das nicht ohne naturwissenschaftliche Errungenschaften geht ist ja klar, dennoch muss man sich nicht unbedingt mit den neuesten Fortschritten in dieser Richtung (im Rahmen dieser geisteswissenschaftlichen Veranstaltung) beschäftigen, sondern könnte sich mit den Überlegungen beschäftigen wie unter anderem diese Neuerungen mithilfe eines gesellschaftlichen Umdenkens zum "kulturellen Standard" werden könnte.

 

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kunze09
Offline Nina Kunze
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