Universität Passau
Details

Allgemeine Informationen

Untertitel
Veranstaltungsnummer 45110
Semester WiSe 18/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 35
Heimat-Einrichtung Bohemicum Regensburg-Passau
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Art/Form
SWS
2
Literatur
u.a. B. Anderson: Imagined Communities: Reflections on the Origin and Spread of Nationalism. London, New York 1983/1991; B. Anderson: Die Erfindung der Nation: Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Frankfurt/Main 1988; E. Hobsbawm/T. Ranger (eds.): The Invention of Tradition. Cambridge UP 2010; S. Höhne/L. Udolph (Hg.): Deutsche - Tschechen - Böhmen. Kulturelle Integration und Desintegration im 20. Jahrhundert. Köln u. a. 2010. A. Landwehr/S. Stockhorst: Einführung in die europäische Kulturgeschichte. Paderborn u. a. 2004; M. Marek u. a. (Hg.): Kultur als Vehikel und als Opponent politischer Absichten. Kulturkontakte zwischen Deutschen, Tschechen und Slowaken von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre. Essen 2010; A. & V. Nünning (eds.): Einführung in die Kulturwissenschaften. 2008; Literatur zum Kurs ist im Semesterapparat der Bibliothek der Phil. Fak.
Sonstiges
Sprechstunde: Büro in Passau: NK 223
jeweils nach den Sitzungen, bzw. per E-Mail oder Skype
ECTS-Punkte
5

Veranstaltungsort / Veranstaltungszeiten

nicht angegeben

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Die Vorlesung stellt die grundlegenden Theorien der Nationsbildung bzw. der Renationalisierung in sog. Krisenzeiten vor. Methodologisch stehen die konstruktivistischen Theorien im Mittelpunkt, räumlich fokussiert man auf Mitteleuropa – in erster Linie auf die böhmischen Länder im Kontext des Habsburgerreiches und Deutschland, bzw. Zentraleuropa nach 1989. Dadurch rücken die kulturellen Besonderheiten, die bei der Nationsbildung und Renationalisierung in diesem Raum relevant sind (große vs. kleine (staatenlose) Nationen, Poly- vs. Monozentrismus u.a.), sowie die Rolle der Kultur und des kulturellen Gedächtnisses bei der kollektiven Identitätsbildung und Legitimierung bzw. Delegitimierung trans- und ethnonationaler Konzepte in den Vordergrund. Die Kulturen werden dabei nicht als essentielle und eindeutig abgrenzbare Einheiten, sondern als Kulturen in Kontakt und konstruktiver Verhandlung verstanden. Die Vorlesung beleuchtet daher die kulturell geprägten Konzepte wie Nation, Zeit oder Raum, sondern auch Übersetzungsprozesse zwischen der deutschen, tschechischen/böhmischen und jüdischen Kultur im 19. und 21. Jahrhundert und verortet diese im mitteleuropäischen Kontext. Die konstruktivistischen Theorien der Nationsbildung behalten dabei ihre Relevanz auch im Hinblick auf die aktuellen integrativen und desintegrativen Prozesse in Europa und stellen eine Grundlage u.a. für Seminare zu nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen.

Im Sommersemester schließt an die Vorlesung ein Seminar zu Erinnerungskulturen an.