Ob Fridays for Future, Black Lives Matter, Anti-Corona-Demos oder Hongs Kongs Demokratiebewegung – soziale Bewegungen und Massenproteste stehen im Fokus der aktuellen Berichterstattung. Für soziale Bewegungen spielt Kommunikation nicht nur in der Organisation von Protesten eine entscheidende Rolle, sondern dient vor allem der Durchsetzung ihrer Ziele. Das Erreichen massenmedialer Aufmerksamkeit von Protestbewegungen ist somit ein elementares Ziel. In welcher Art und Weise Medien schließlich über soziale Bewegungen berichten entscheidet auch über deren Verlauf und Erfolg. Vor allem das Medien-Framing von Protesten ist von besonderer Bedeutung. Hiermit werden wir uns im Rahmen einer Inhaltsanalyse vertieft beschäftigen.
Die quantitative Inhaltsanalyse ist ein systematisches und intersubjektiv nachvollziehbares Verfahren zur standardisierten Erfassung von Medieninhalten. Auf dem Feld der politischen Kommunikation werden Inhaltsanalysen häufig eingesetzt für die Analysen von Wahlwerbung, Propaganda, zur zeitlichen Entwicklung der Berichterstattung über bestimmte Themen, zur Feststellung von Tendenzen der Berichterstattung, etc.. Hiervon unterscheidet sich die Methode der Beobachtung deutlich, die auf die sozialen Handlungen von Personen abzielt und bspw. in der Redaktionsforschung zur Untersuchung von Strukturen und Abläufen zur Anwendung kommt.
Im Seminar werden wir alle nötigen methodischen Grundlagen erarbeiten und die Methode der quantitativen Inhaltsanalyse vertiefen und zur Anwendung bringen. Dabei durchlaufen wir alle Phasen des Forschungsprozesses, wie der Formulierung einer Forschungsfrage, dem Auswahlverfahren und Sampling sowie der Erstellung eines Codebuchs. Letztlich werden wir zum Thema „Soziale Bewegungen in den Medien“ ein Codebuch erstellen und in Gruppen dazu Daten erheben und auswerten.