Sat., 10.12.2022 09:00 - 17:00 Uhr, Room: (ONLINE über Zoom)
Type/Form
Participants
Studierende aller Fachsemester und Fachrichtungen
Pre-requisites
Voraussetzung der Teilnahme ist die grundlegende Anerkennung von Rassismus und Klimakrise als gesellschaftliche Probleme und dein Interesse, diese zu überwinden. Die Klimakrise multipliziert bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten und daraus resultierende Bedrohungen. Aus intersektionaler Perspektive gibt es eine Vielzahl von Unterdrückungsdimensionen, wie u.a. Gender, finanzieller Status, Alter und Behinderung, die dafür sorgen, dass es unterschiedliche Betroffenheiten gibt. Kernthema dieses Seminars sind rassistische Effekte im Zusammenhang mit der Klimakrise. Um dieser besonderen Betroffenheit von BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) auf allen Ebenen der Gesellschaft bei der Durchführung des Workshops Rechnung zu tragen, möchten wir insbesondere Menschen, die persönlich von Rassismus betroffen sind, die Teilhabe an diesem Seminar ermöglichen. Wenden Sie sich in diesem Fall gern an die Leitung des ZKK (alexandra.schick@uni-passau.de), damit wir eine Möglichkeit finden, dies zusätzlich zur Vergabe von Plätzen nach dem üblichen Losverfahren zu ermöglichen.
Seminarsprache: Deutsch Seminar language: German
SWS
7 Stunden
Hinweise zur Anrechenbarkeit
Die Teilnahme an diesem Seminar inkl. Vor- und Nachbereitung erfordert 15 Zeitstunden. (Entspricht 0,5 ECTS)
Inhalte: Menschenrechte garantieren allen Menschen gleichermaßen das Recht auf angemessene Ernährung, auf sauberes Wasser, auf Gesundheit und Wohnen. Vor allem im Globalen Süden gefährdet der Klimawandel diese Lebensgrundlagen. Während Akteure im Globalen Süden in ihrer Arbeit gegen Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen seit jeher eingeschränkt und bedroht werden, scheitern aktuelle Klimaschutzmaßnahmen und entwicklungspolitische Projekte aus dem Globalen Norden weiterhin daran, dass grundlegende Macht- und Gewaltverhältnisse nicht anerkannt und entsprechend substanzielle Maßnahmen nicht ergriffen werden. In dem Workshop wagen wir deshalb einen umfassenden Blick und untersuchen, wie Klimawandel, Rassismus und Menschenrechtsverletzungen zusammenhängen. Gemeinsam befragen wir aktuelle Klimaschutzmaßnahmen darauf, inwiefern sie im Sinne einer rassismuskritisch verstandenen Klimagerechtigkeit wirksam sind und erfahren von Bewegungen, die seit langem ökologische und menschenrechtliche Aspekte zusammendenken.
Wir beginnen mit der Betrachtung der Menschenrechte. Wie sind sie entstanden, wer war beteiligt, wer war gemeint und welche Bewegungen waren für deren Entwicklung maßgeblich? Wie universell sind die Menschenrechte in ihrer Konzeption und in ihrer Anwendung heute und welche Relevanz haben sie im Kontext von Klimagerechtigkeit?
Im zweiten Teil des Workshops beschäftigen wir uns näher mit Rassismus. Rassismus entmenschlicht und sorgt dafür, dass Schwarze Menschen, Indigene Menschen und Menschen of Colour disproportional von den negativen Folgen durch Umwelt- und Klimazerstörung betroffen sind. Mit dem Konzept von Umweltrassismus wiesen Robert Bullard und andere wissenschaftliche Aktivist:innen in den USA diesen Zusammenhang bereits in den 1980ern nach und prägten den Begriff Umweltgerechtigkeit. Wie schreiben sich diese Muster heute fort? Wo kommt es immer noch zu Verteilungsungerechtigkeiten?
Im dritten Teil haben die Studierenden die Möglichkeit, aktuelle Klimaschutzmaßnahmen auf Rassismus und Menschenrechtsverletzungen zu hinterfragen. Inwiefern reproduzieren Klimaschutzmaßnahmen Muster von Gewalt, Machtungleichheit und Rassismus? Welche Schlüsse lassen sich aus diesen Erkenntnissen für Klimagerechtigkeit ziehen? Und wie nutzen Menschen im Globalen Süden das Instrument der Menschenrechte, um dem etwas entgegenzusetzen?
Lernziele: Die Studierenden
sind in der Lage, Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Menschenrechtsverletzungen bzw. Klimaschutz und der Gewährleistung von Menschenrechten zu erläutern und in der konkreten Praxis zu identifizieren
können die Entwicklung der Menschenrechte rassismuskritisch hinterfragen und gleichzeitig deren Nutzen und Anwendungsmöglichkeiten für die Klimagerechtigkeitsbewegung erkennen
sind in der Lage, wahrzunehmen, dass Klimawandelfolgen überproportionale Auswirkungen auf Schwarze Menschen, Indigene Menschen und Menschen of Colour haben
können die ungleiche Verteilung von Verantwortlichkeit und Betroffenheit in Bezug auf Klimawandel erkennen und diese mit den unterschiedlichen Dimensionen von Klima(un)gerechtigkeit in Verbindung setzen
sind in der Lage, konkrete Klimaschutzmaßnahmen rassismus- und kolonialkritisch zu bewerten sowie auf Menschenrechtsverletzungen hin zu prüfen
können Aktivist:innen sowie Bewegungen im Globalen Süden benennen sowie die Bedeutung von historisch und aktuell bedeutsamen Beiträgen von Akteur:innen im Globalen Süden, BIPoC und der Diaspora weltweit zur Klimagerechtigkeit und zum Klimaschutz erkennen
sind in der Lage, sich auf die eigene Verantwortung und Rolle in Bezug auf eine rassismuskritische Klimagerechtigkeitsbewegung zu hinterfragen und ggf. Rassismen im eigenen Handeln/ Nicht-Handeln zu erkennen
The following conditions must be met for enrolment:
Subject is not Beschäftigte
The enrolment is possible from 10.10.2022, 13:00 to 20.01.2023, 23:59.
A defined number of seats will be assigned to these courses.
The seats in these courses will be assigned at 24.10.2022, 00:00. Additional seats may be added to a wait list.
Registration mode
The enrolment is binding, participants cannot unsubscribe themselves.