Vorlesung: 37000 Makroökonomik offener Volkswirtschaften - Details

Vorlesung: 37000 Makroökonomik offener Volkswirtschaften - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: 37000 Makroökonomik offener Volkswirtschaften
Untertitel
Veranstaltungsnummer 37000
Semester WiSe 21/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 273
Heimat-Einrichtung Lehrstuhl für International Economics
beteiligte Einrichtungen Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Erster Termin Dienstag, 19.10.2021 16:00 - 18:00 Uhr
Art/Form Online
Voraussetzungen
Das vorherige Absolvieren der Module Mikroökonomik und Makroökonomik wird empfohlen.
Lernorganisation
Im Wintersemester 2021/2022 wird die Vorlesung online stattfinden. Dazu werden Videoaufzeichnungen bereitgestellt. Die Übung wird sowohl online als auch in Präsenz angeboten werden. Zusätzlich wird es Tutorien zur Vorlesung geben, die ebenfalls sowohl in Präsenz als auch online angeboten werden.
Leistungsnachweis
Klausur (60 Minuten + 10 Minuten Lesezeit).
SWS
2
Literatur
Deutsche Version: Krugman, Obstfeld, Melitz: Internationale Wirtschaft, 9. Auflage, Pearson, 2012
Englische Version: Krugman, Obstfeld, Melitz: International Economics, 9. Auflage, Pearson, 2012
Turnus
jeweils im Wintersemester
Qualifikationsziele
Studierende erarbeiten sich ein gutes Grundlagenwissen über die wichtigsten Konzepte und Methoden im Bereich der internationalen Makroökonomik.

Studierende können die gelernten Inhalte auf aktuelle wirtschaftspolitische Fragen anwenden und sind dadurch in der Lage, Vorhersagen zu Effekten z.B. der aktuellen Geldpolitik der EZB oder aktueller finanzpolitischer Entscheidungen zu treffen. Hierbei können sie die Effekte berücksichtigen, die die internationale Verflechtung nationaler Volkswirtschaften auf die Wirksamkeit nationaler Politiken hat.

Studierende verstehen die Rolle, die das Wechselkursregime für die Effekte z.B. von Geld- und Fiskalpolitik spielt und sind in der Lage, sowohl für flexible als auch für fixe Wechselkurse kompetente Vorhersagen zu treffen.

Die Studierenden erarbeiten sich exemplarisch anhand eines Modells der offenen Volkswirtschaft ein tiefgehendes Verständnis für die Rolle der Modellierung in der VWL. Sie sind in der Lage, den Effekt eines Schocks durch die verschiedenen Märkte hindurch nachzuverfolgen und können das neue Gleichgewicht auf allen Märkten graphisch ermitteln.

Die Studierenden können dieses Modell anwenden, um den Effekt beliebiger makroökonomischer Schocks zu analysieren.
Workload
Vorlesung 2 SWS (30 Stunden Präsenzzeit und 45 Stunden Eigenarbeitszeit)

Übung 2 SWS (30 Stunden Präsenzzeit und 45 Stunden Eigenarbeitszeit)
ECTS-Punkte
5

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich
(WIWI) HS 7
Donnerstag, 18.08.2022 18:00 - 20:00
(WIWI) SR 026
Donnerstag, 18.08.2022 18:00 - 20:00

Studienbereiche

Die Angaben zu den Anrechenbarkeiten an der FIM sind ohne Gewähr. Bitte beachten Sie die verbindliche Liste der Anrechenbarkeiten .

Kommentar/Beschreibung

Wie wirkt sich die Zinswende in den USA auf Schwellenländer oder den Euro-Raum aus? Wieso verliert der Rubel an Wert, wenn der Rohölpreis fällt und warum kann die russische Zentralbank den Verfall nicht stoppen? Warum haben fixe Wechselkurssysteme in der Vergangenheit Währungen und Volkswirtschaften stabilisiert aber zugleich immer wieder zu massiven – durch Währungsspekulationen ausgelösten – Krisen geführt? Warum raten (einige) führende Ökonomen Griechenland zum Austritt aus dem Euro? Wieso konnte die Aufhebung der Bindung des Schweizer Franken an den Euro polnische Häuslebauer in den Ruin treiben (und was sollten zukünftige Bauherren daraus lernen)? Steht eine neue Asienkrise bevor? Ist der Verfall des Britischen Pfunds (im Vergleich zum Euro) in Reaktion auf das Brexit-Votum „good news or bad news“ für das Vereinigte Königreich? Wäre es angesichts der massiven internationalen Krisen nicht das Beste, wieder zu einem Goldstandard zurückzukehren?

Ziel der Veranstaltung „Makroökonomik offener Volkswirtschaften“ ist nicht, einfach Antworten auf diese Fragen zu geben, sondern die Studierenden in die Lage zu versetzen, Antworten auf diese und ähnliche Fragen selbst zu finden.
Wichtige Themenbereiche sind die Zahlungsbilanz, die Zusammenhänge zwischen Geldmarkt, Zinssätzen und Wechselkursen sowie die Beziehung zwischen Produktion, Exporten und dem Wechselkurs in der kurzen und der langen Frist.
Im Zentrum der Vorlesung steht ein graphisches Tool, das erlaubt, die Effekte von Geld- und Fiskalpolitik (und anderen makroökonomischen Schocks) durch den Geld-, Devisen- und Gütermarkt zu verfolgen. Dies gilt sowohl für flexible wie auch für fixe Wechselkurse.

Im ersten Teil der Vorlesung wird dieses Modell schrittweise entwickelt, indem zunächst einzelne Modelle des Geld-, Devisen- und Gütermarktes in einer offenen Volkswirtschaft entwickelt und analysiert werden.
Im zweiten Teil werden die einzelnen Modelle kombiniert und ein graphisches Tool entwickelt, das es ermöglicht, den Einfluss verschiedener Schocks auf die verschiedenen Märkte simultan zu analysieren.
Im dritten Teil wird das graphische Tool eingesetzt, um den Einfluss von Geld- und Fiskalpolitik auf Produktion, Beschäftigung, Preisniveau und Wechselkurs bei flexiblen Wechselkursen zu analysieren.
In vierten Teil werden die Möglichkeiten der Geld- und Fiskalpolitik bei fixen Wechselkursen, sowie die Möglichkeit einer politisch administrierten Abwertung analysiert.
Anhand verschiedener Fallbeispiele (z.B. die Krise des britischen Pfundes und Austritt aus dem EWS 1992, der Asienkrise 1997, die Eurokrise 2010, die Rubelkrise 2014/15, das Brexit-Votum 2016) werden verschiedene der o.g. Aspekte exemplarisch vertieft.
In einem abschließenden Kapitel werden internationale makroökonomische Politikoptionen diskutiert. Konkrete Themen sind der Goldstandard (Funktionsweise und Probleme), das Bretton-Woods-System (Funktionsweise und Gründe für den Zusammenbruch) und die Theorie der optimalen Währungsräume (am Beispiel der Frage, ob es sich beim Euro-Raum um einen optimalen Währungsraum handelt).