Seminar: 40190 Poststrukturalismus - Details

Seminar: 40190 Poststrukturalismus - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 40190 Poststrukturalismus
Untertitel
Veranstaltungsnummer 40190
Semester WS 20/21
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
maximale Teilnehmendenanzahl 31
Heimat-Einrichtung Professur für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Erster Termin Dienstag, 03.11.2020 10:00 - 12:00 Uhr, Ort: (WIWI) HS 7
Art/Form
SWS
2
Literatur
Auswahl:
Bachmann-Medick, Doris. Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek 2006.
Bennington, Geoffrey; Derrida, Jacques. Jacques Derrida. Ein Porträt von Geoffrey Bennington und Jacques Derrida. Frankfurt am Main 1994.
Birnstiel, Klaus. Wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand. Eine kurze Geschichte des Poststrukturalismus. München 2016.
Boutang, Pierre-André. Abécédaire: Gilles Deleuze von A-Z. 3 DVDs. Berlin; Frankfurt am Main 2009.
Butler, Judith. Haß spricht. Zur Politik des Performativen. Frankfurt am Main 2006.
Dick, Kirby; Kofman, Amy Ziering. Derrida. DVD. Berlin 2004.
Dosse, François. Geschichte des Strukturalismus. 2 Bd. Frankfurt am Main 1999.
Ives, Kelly. Cixous, Irigaray, Kristeva. The jouissance of french feminism. Maidstone 2015.
Lévi-Strauss, Claude. Das wilde Denken. Frankfurt am Main 1968.
Münker, Stefan; Roesler, Alexander. Poststrukturalismus. Stuttgart; Weimar 2000.
Saussure, Ferdinand de. Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. Eine Auswahl. Hg. O. Jahraus. Stuttgart 2016.
Stoller, Silvia. Existenz – Differenz – Konstruktion. Phänomenologie der Geschlechtlichkeit bei Beauvoir, Irigaray und Butler. München u.a. 2010.
ECTS-Punkte
5

Räume und Zeiten

(WIWI) HS 7
Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (6x)
Keine Raumangabe
Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Die philosophische Bewegung des sogenannten Poststrukturalismus, die sich etwa seit den späten 1960er Jahren etabliert hat, ist mittlerweile berühmt – und auch etwas berüchtigt. War in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgehend von Ferdinand de Saussures Zeichenmodell der Strukturalismus entwickelt worden, um eine Gegenposition zur klassischen Hermeneutik zu begründen, so kritisieren Denker*innen danach wiederum diesen Strukturalismus selbst und radikalisieren dessen elementare Modelle des Zeichens, Textes, Diskurses etc. Der erkenntnistheoretische Fokus verschiebt sich damit vom einfühlenden Verstehen über ein anspruchsvolles Analysieren formaler Zeichenrelationen zu dynamischen Konzepten von Bedeutungen in ihrem jeweiligen Kontext bzw. von klassischer Semantik zu einer neuartigen – pluralen bis heterogenen – Pragmatik.
Poststrukturalismus ist eine nachträgliche und verallgemeinernde Sammelbezeichnung zahlreicher Ansätze und insbesondere französischer Autor*innen, wie etwa Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze und Jean-François Lyotard sowie Luce Irigaray und Julia Kristeva (oder auch die jüngere US-Amerikanerin Judith Butler), deren Strategien im Verlauf des Seminars anhand einiger exemplarischer Aufsätze erarbeitet werden sollen. Durch diese Denker*innen initiierte Erkenntnisprozesse sind immer im Horizont der Macht bzw. gesellschaftlicher Institutionen zu reflektieren und gerade darum seit ihrem Entstehen auch Gegenstände diverser Kontroversen und Polemiken.
Neben dem Hauptziel des Seminars, eine überblicksartige Einführung in den Poststrukturalismus zu geben, besteht ein weiteres zentrales Anliegen darin, Stärken und Schwächen einzelner Ansätze ergebnisoffen zu diskutieren: Häufig wurde und wird Autor*innen des Poststrukturalismus eine mystifizierende und verschlossene Haltung attestiert, die Verstehen verunmögliche, zugleich fällt es aber heute schwer, sich Philosophie und Kulturtheorie (d.h. zahlreiche universitäre Disziplinen) ohne Modelle dieser erkenntnistheoretischen Strömung vorzustellen.
Ein Ausblick am Ende des Seminars Poststrukturalismus soll auf die heikle Frage eingehen, ob die feste und hierarchische Bedeutungen zum Teil unterlaufenden Wirkungen dieser philosophischen Bewegung – so ein aktuell gerne artikulierter Vorwurf – tatsächlich mitverantwortlich sein könnte, für Missstände unserer politischen Gegenwart wie Verschwörungsideologien und Fake-News.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Poststrukturalismus".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.10.2020, 08:00 bis 01.11.2020, 23:59.