Universität Passau
40170 Seminar: Bildungsziel Mündigkeit - Details
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Allgemeine Informationen

Untertitel
Veranstaltungsnummer 40170
Semester SoSe 20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 21
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Professur für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Erster Termin Mi., 22.04.2020 14:00 - 16:00 Uhr
Art/Form
Teilnehmende
Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar ist Kenntnis didaktischer und pädagogischer Konzepte. Allen Teilnehmer*innen wird - gerade unter den Bedingungen digitaler Lehre - eine hohe Eigeninitiative zugestanden und abverlangt werden. Erwünscht sind dazu Interesse und engagierte Mitarbeit (u.a. durch die Übernahme eines Referats oder eines Unterrichtsversuchs bzw. durch das Schreiben eines Essays).
Leistungsnachweis
Der erfolgreiche Abschluss des Seminars erfolgt in Form des Schreibens eines bildungsphilosophischen Essays oder Unterrichtsentwurfs gemäß der Anforderungen des Modulkatalogs.
Literatur
(Auswahl):

Theodor W. Adorno. Erziehung zur Mündigkeit. Gespräche mit Hellmut Becker 1959-1969. Frankfurt am Main 13. Aufl. 1991.

Kurt Aregger. Erzieherische Leitbilder und Mündigkeit. Aarau u.a. 2. Aufl. 1997.

Gernot Böhme Hg. Der mündige Mensch. Denkmodelle der Philosophie, Geschichte, Medizin und Rechtswissenschaft. Darmstadt 2009.

Bundesausschuss politische Bildung und Wochenschau Verlag Hg. Streitfall Überwachung: Big Brother – reloaded? Digitale Kontrolle, digitale Mündigkeit – Big Data – Überwachung und Selbstpreisgabe – Bürgerrechte und Bildungs-arbeit. Schwalbach/Ts. 2015.

Cannady, Thomas. Mündigkeit: eine Praxis der Selbst- und Mitbestimmung. Frankfurt am Main; New York 2018.

Dammer, Karl-Heiz; Wortmann, Elmar. Mündigkeit: didaktische, bildungstheoretische und politische Überlegungen zu einem schwierigen Begriff. Baltmannsweiler 2014.

Heinz Eidam; Tino Hoyer Hg. Erziehung und Mündigkeit. Bildungsphilosophische Studien. Berlin 2006.

Hans-Jochen Gamm; Gernot Koneffke. Hg. Mündigkeit. Zur Neufassung materialistischer Pädagogik. Frankfurt am Main 1997.

Andreas Gruschka. Hg. Wozu Pädagogik? Die Zukunft bürgerlicher Mündigkeit und öffentlicher Erziehung. Darmstadt 1996.

Stefanie Kaygusuz-Schumann. Intellektuelle subalterner gesellschaftlicher Gruppen und ihre Perspektive auf Mündigkeit: subalterne Strategien in Migrationsregimen. Opladen; Berlin; Toronto 2018.

Klaus Jahns. Der Begriff der Mündigkeit zwischen Kants praktischem Vermögen und dem Konzept der Kompetenz. Eine systematische Studie zu einem vernachlässigten Thema in didaktischer Absicht. Hamburg 2013.

Dietmar Langer. Erziehung zur Mündigkeit. Grundzüge der pädagogischen Theorie des Willens. Frankfurt am Main 2010.

Georg Mein. Hg. Unterrichtete Mündigkeit? Reflexionen auf die Aporien des Bildungssystems. Essen, 2002.

Petrus Johannes van Niekerk. Demokratie und Mündigkeit. Eine kritische Auseinandersetzung mit der politischen Philosophie von Jürgen Habermas. Frankfurt am Main 1982.

Markus Rieger-Ladich. Mündigkeit als Pathosformel. Beobachtungen zur pädagogischen Semantik. Konstanz 2002.

Siegfried Schiele Hg. Politische Mündigkeit. Zehn Gespräche zur Didaktik politischer Bildung. Schwalbach/Ts. 2004.

Peter Voss. Mündigkeit im Mediensystem. Hat Medienethik eine Chance? Baden-Baden 1998.

Veranstaltungsort / Veranstaltungszeiten

k.A. Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich(14x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Spätestens nach 1968 erhielt der Begriff der Mündigkeit Einzug in die Bildungswissenschaft und in
die Begründungsmuster der Bildungsinstitutionen. Während die Kritische Erziehungswissenschaft
längst durch andere Paradigmen abgelöst bzw. ergänzt worden ist, gilt das Bildungsziel formal – etwa häufig in Schulgesetzen – immer noch als wichtiger Legitimationsbegriff. Zugleich ist unsere soziopolitische Gegenwart durch zahlreiche Phänomene geprägt, die kritische und philosophische Auseinandersetzungen notwendig erscheinen lassen, aber doch übermächtig wirken. Dass die in der Öffentlichkeit permanent geübte Kritik an u.a. Bildungspolitik, Ökonomie, Krieg gegen den Terror, Flüchtlingskatastrophen, politischen Rauten, Internet-Überwachung etc. kaum Auswirkungen zu haben scheint, sollte zugleich als eine Verunsicherung kritischer Bildungspraxis markiert werden. Es stellt sich also nicht allein die Frage nach den Zwecken der Mündigkeit, sondern genauso nach deren Mitteln bzw. (Un-)Möglichkeiten. Ist Mündigkeit längst ein verstaubter Hut, nur noch „Pathosformel“ (Rieger-Ladich)? Gibt es bessere Alternativen, Bildung zu legitimieren? Oder sollte das theoretische Bildungsziel gerade jetzt praktisch beibehalten werden? Und wenn ja, auf welche Weise?
Diese Lehrveranstaltung macht sich die Erörterung dieses Zusammenhangs mit einem Blick auf den Schulalltag zur Aufgabe. Nach einer theoretischen Einführung anhand von Auszügen aus bildungsphilosophischen Grundlagentexten und deren abwägender Reflexion werden im zweiten Teil des Seminars praktische Ideen in den Vordergrund treten. Wie plant man Unterricht, der dem Bildungsziel Mündigkeit bzw. unserer Gegenwart gerecht werden könnte? Welche soziopolitischen Phänomene unserer Gegenwart sind für die Schule besonders relevant? Wie unterscheiden sich die Perspektiven verschiedener Schulformen, Altersstufen, Fächergruppen etc.?

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Titel wird noch bekannt gegeben".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung ist möglich von 02.03.2020, 12:00 bis 22.04.2020, 12:00.