Prozessen der Erziehung und Bildung unterschiedlichster Formen unterliegen wir allgemein alle immer schon. Zugleich ist deren Gestaltung ein besonderer Teil der Professionalisierung zukünftiger Lehrer*innen, was durch den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag auch formal verbindlich ist. Die Erziehung bzw. Bildung spielen sich im Privaten und Öffentlichen aber immer in konkreten Situationen ab, die häufig diffus sind, aber anschauliche Konkretion ermöglichen und sowohl nach kritischer Reflexion als auch nach guten, d.h. ethisch legitimen, Handlungsmöglichkeiten verlangen.
Dieses pädagogische Spannungsfeld bildet das thematische Zentrum, das in dem Seminar gemeinsam analysiert, erörtert und ethisch auf die Probe gestellt werden soll. Dazu werden erstens Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Erziehung und Bildung geklärt und zweitens zentrale philosophische Positionen aus der Vergangenheit und Gegenwart dazu erarbeitet. Drittens können – je nach Interesse der Teilnehmer*innen – ausgewählte aktuelle Probleme (Klimawandel, Medienkonsum, „Rechtsruck“ etc.) in den Fokus der Beschäftigung treten, wobei sowohl vertiefende theoretische Überlegungen und Diskussionen als auch praktische Unterrichtsversuche, die im Seminar simuliert und didaktisch reflektiert werden, denkbar sind.