Universität Passau
41657 Proseminar: Ökologische Kommunikation - Details
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Allgemeine Informationen

Untertitel Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?
Veranstaltungsnummer 41657
Semester WiSe 19/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 20
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Wartelisteneinträge 3
Heimat-Einrichtung Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Techniksoziologie und nachhaltige Entwicklung
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre (mit Prüfung)
Erster Termin Mi., 16.10.2019 08:00 - 10:00 Uhr, Ort: (HK 12) SR 001
Art/Form Seminar
Literatur
Luhmann (1986): Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?
Anmerkung: Da das Buch vollständig gelesen wird, empfiehlt sich dessen Anschaffung.

vgl. Seminarplan unter "Dateien"
Hinweise zur Anrechenbarkeit
Zuordnung laut Stud.IP
Turnus
wöchentlich
Sonstiges
In beschränktem Ausmaß werden Restplätze an Studierende (von der Warteliste) vergeben, die einen Studienschwerpunkt Soziologie setzen möchten und/oder ein besonderes Interesse am Seminarinhalt haben. Sollten Sie diese Möglichkeit in Anspruch nehmen wollen, nehmen Sie bitte an der ersten Sitzung teil, in der das Seminar und das Procedere besprochen werden.
ECTS-Punkte
5

Veranstaltungsort / Veranstaltungszeiten

(HK 12) SR 001 Mi. 08:00 - 10:00 (15x)

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Klimawandel, Bodenerosion, Artensterben – ökologische Herausforderungen wie diese sind im gegenwärtigen Diskurs ebenso präsent wie die Aufforderung zu gesellschaftlichem Handeln: sei es durch eine Mobilitätswende, die Einschränkung des Fleischkonsums oder einen verbesserten Schutz der Ackerrandstreifen. Hält man sich vor Augen, dass sowohl die Problembestimmung als auch die Problembearbeitungsmöglichkeiten mindestens seit den 1970er Jahren im Wesentlichen bekannt sind, erscheint Luhmanns Frage mehr als berechtigt: „Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?
Etwa in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts beginnt Gesellschaft, ihren Umgang mit der natürlichen Umwelt zu problematisieren. Beherrschung der Natur, technischer Fortschritt und mit beiden verbunden das Versprechen von Wohlstand prägte die Entwicklung der modernen Gesellschaft und schien sich mit der Erfindung von Elektrizität, chemischen Arznei- und Düngemitteln, Traktoren und vielem mehr gerade in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu erfüllen. Doch in den 1960er und 1970er Jahren jagt eine Ernüchterung die andere. Saurer Regen, Arzneimittelnebenwirkungen, der „Frühling ohne Vögel“, den Rachel Carson so eindringlich beschreibt (Carson (1962): Silent Spring), schließlich der Reaktorunfall in Tschernobyl – die ökologische Selbstgefährdung des Menschen ist so offensichtlich, dass an die Stelle des Fortschritts nun das Risiko tritt (Beck (1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne).
Doch passiert etwas? Stellt sich die moderne Gesellschaft auf ökologische Gefährdungen ein? Ja und nein. Es werden Grenzwerte und höhere Sicherheitsstandards eingeführt, Ökologie wird wissenschaftlich ein Thema und Umweltverschmutzung juristisch belangbar – in manchen Ländern jedenfalls. Dennoch stehen wir jetzt, knapp sechzig Jahre später, vor vermüllten Ozeanen und schmelzenden Polkappen. Angesichts dessen lohnt es, den Klassiker von Niklas Luhmann „Ökologische Kommunikation“ wieder hervorzuholen. Luhmann stellt hier die These auf, dass die Gesellschaft nur unter den sehr beschränkten Bedingungen ihrer eigenen Kommunikationsmöglichkeiten auf Umweltprobleme reagieren kann – und das gilt auch für die von ihr selbst hervorgebrachten Umweltprobleme. Da die moderne Gesellschaft ihre Kommunikation entlang von Funktionssystemen organisiert (vor allem Politik, Recht, Wirtschaft, Wissenschaft, Erziehung und Religion) kann sich auch ökologische Kommunikation nur funktionssystemisch gerahmt entwickeln – oder im Protest gegen diese Systeme.
Im Seminar wird das Buch „Ökologische Kommunikation“ gemeinsam diskutiert. Dabei geht es einmal um ein Verständnis der Perspektive der Systemtheorie auf ökologische Gefährdung generell; sowie dann um die Diskussion aktueller Fragestellungen und Herausforderungen von Nachhaltigkeit. Da das Buch auf einen Vortrag zurückgeht, ist es relativ leicht lesbar; zugleich bietet es einen guten Einstieg in die Perspektive der Systemtheorie insgesamt.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Proseminar WS 19 20".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 15.09.2019, 00:00 bis 31.10.2019, 23:00.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung zu maximal 3 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
Veranstaltungszuordnung: