Die Medienökonomie stellt die Schnittstelle von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre sowie Politik- und Rechtswissenschaft dar. Allgemeine Prinzipien der Ökonomik werden auf das wirtschaftliche Geschehen im Sektor der Medienmärkte übertragen. Die Medienökonomie beschränkt sich dabei nicht nur auf die Betrachtung ökonomischer Aspekte, sondern betrachtet auch die Konsequenzen der Ökonomisierung für das gesamte Kommunikations- und Informationssystem einer Gesellschaft.

Medienprodukte stellen dabei eine besondere Form von Waren dar. Sie sind ein Mittel der Informationsbeschaffung und relevant für die Selbstbeschreibung einer Gesellschaft sowie die politische Willensbildung in modernen Demokratien. Insbesondere in repräsentativen Demokratien stellen Massenmedien ein relevantes Verbindungs- und Kontrollorgan dar.

Wie jeder Markt wird auch der Medienmarkt politisch reguliert. Dabei streiten ÖkonomInnen und PolitikerInnen jeher, wie stark die Politik in den Markt eingreifen kann. Aufgrund der hohen Bedeutung von Informationen für eine Demokratie ist eine Betrachtung politischer Implikationen höchst relevant.

Im Kurs wollen wir uns daher mit Medien als wirtschaftlichem Gut beschäftigen und an aktuellen Digitalisierungsbeispielen (YouTube, FakeNews, Suchmaschinen, Daten, Urheberrecht, Lootboxen) den Zugriff der Politik auf den Medienmarkt kritisch diskutieren. Die Studierenden werden anhand konkreter Fallbeispiele die Rolle der Politik im Medienmarkt vorstellen und anschließen kritisch bewerten.